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WUNDERKAMMER

Ein Zeitalter des Staunens

Die Wunderkammern, Kunstkammern oder Kunstkabinette der Spätrenaissance und des Barock gingen aus den früheren Raritäten- oder Kuriositätenkabinetten (auch Panoptika) hervor. Seit dem 14. Jahrhundert machten sich Adelige und vermögende Bürger auf die Suche nach dem Wunderbaren und Seltsamen, dem Fremden und Außergewöhnlichen. Über Jahrhunderte präsentierten sie in ihren Schlössern und Burgen ein Sammelsurium an wundersamen Dingen aus fernen Ländern, um den Besuchern zu imponieren.

In den Wunderkammern fanden sich die unterschiedlichsten Objekte: Korallen, Perlen und Bergkristalle, seltene Gläser und ostasiatisches Porzellan, große Muscheln, Nautiluspokale, gefasste Straußeneier, Narwalzähne als Hörner des Einhorns, Elfenbeinschnitzereien. Aber auch Literatur über Alchemie, physikalische und chirurgische Instrumente, Spiegelkabinette, Kunstuhren und Spielautomaten.

Die Wunderkammer von Burg Ranfels

Mehr zum Thema „Wunderkammern“ im BR Podcast „Als die Welt noch in ein Zimmer passte“:

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/die-wunderkammer-100.html


Nadia Budde | Eine Runde Geisterkunde

2021 präsentierten wir in der Wunderkammer erstmalig Porträts der illustren Burgahnen und Nachbildungen von ihren bisher verschollen geglaubten Objekten.

Im Laufe der Jahrhunderte war Burg Ranfels immer wieder das Raub- und Streitobjekt von verschiedenen Rittergeschlechtern. Die edlen Herren waren angetrieben von der Gier nach mehr Macht, mehr Reichtum und mehr Besitz. Dafür haben sie Intrigen gesponnen, getötet, geköpft, verbrannt und ersäuft. Kein Wunder also, dass es seit Jahrhunderten in Burg Ranfels spukt.


Spuren der Zeit II – Kindheit im Bayerischen Wald. Fotoausstellung und Installation mit Bildern von Burkhardt Maria Hubl.

Zum zweiten Mal ist das alte Schulhaus in Ranfels Kulisse für ein außergewöhnliches Kunstprojekt. In sieben Fenstern sind historische Fotos montiert, die Schulkinder aus dem Bayerischen Wald zeigen. 

Fotografiert hat sie der ehemalige Schullehrer Burkhardt Maria Hubl, der über 40 Jahre lang als Lehrer das Leben an verschiedenen Schulen dokumentiert hat.  1957 bis 1969 hatte er die Schulleitung  in Ranfels übernommen.


Patrick Tresset – Human Study #1 + Human Study #2

Der in Brüssel lebende Künstler Patrick Tresset (*1967) entwickelt und präsentiert theatralische Installationen, in denen Roboter als zeichnende Maschinen auftreten. Er verwendet dabei computergestützte Systeme, die das Wesen künstlerisch-expressiver Ausdrucksformen erforschen und simulieren, um sie dann unmittelbar in das Tun und die Aktionen der Maschinen einzubringen. Diese scheinen in der Folge menschliches Verhalten zu imitieren, agieren dabei aber absolut autonom und individuell. Der/Die Betrachter*in vergleicht so das Handeln der Roboter unwillkürlich mit eigenen Wesenszügen – wobei deren archaisch-mechanisches Erscheinungsbild in den Hintergrund tritt und sie schließlich wie echte „Lebewesen“ wirken.